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Rede zum 1. August
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Veröffentlicht :
8/3/2025
Lesezeit: 2min
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Zum 1. August: Traditionen verbinden

Gerade in unsicheren Zeiten wünschen wir uns Halt und Geborgenheit. Traditionen tragen dazu bei. Der 1. August wird darum ordentlich gefeiert und es war mir eine Ehre im Pflegeheim Murhof sprechen zu dürfen – ein Fest für Jung und Alt!

Lesen Sie die vollständige Rede hier:

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1.-August-Rede – Murhof

(es gilt das gesprochene Wort)

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Sehr geehrte Anwesende

Es ist mir eine grosse Freude und Ehre, heute zu Ihnen sprechen zu dürfen. Und ich gebe zu – ich bin auch ein bisschen aufgeregt. Denn es ist meine allererste 1.August-Rede überhaupt. Schön, darf ich diese in St. Urban / Pfaffnau halten! Ich würde Sie gerne bitten, mir etwas zu helfen, so dass die Nervosität etwas sinkt, und zwar: Erinnern Sie sich an eine 1.August-Feier zurück, die Ihnen besonders geblieben ist.

War es vielleicht ein Dorffest wie heute mit Grill und Alphornklängen?

Ein «Brönsch» (CH D) auf dem Bauernhof oder am Morgen mit der Familie?

Ein Lagerfeuer vielleicht mit der Pfadi? Das Basteln von Lampions oder das Anzünden von Feuerwerk? Oder Sie haben Ihren Mann oder Ihre Frau das erste Mal am 1. August getroffen? Vielleicht ist es aber auch ein Tag wie jeder, weil sie zur Arbeit müssen / dürfen?

Für mich ist der 1. August doppelt bedeutsam: Es ist nicht nur der Geburtstag der Schweiz, sondern auch der Geburtstag einer guten Freundin, und es ist für mich ein traditioneller Familientag! Wir gingen immer entweder zum Brunch zu einem Bauern oder es gab am Abend Grill oder chalti Platte und später auch Wein und ja, ab und an auch ein «Kaffee-Schnaps». Wichtig: Es war immer ein Tag, wo wir bewusst Zeit miteinander verbrachten und ich mich stets geborgen fühlte und auch heute hier fühle (wenngleich die Runde hier im Raum etwas grösser ist :)).

Was auch immer Sie jetzt gedacht haben – dieses Gefühl, das hoffentlich auch bei Ihnen langsam hochkommt und um das geht es mir ist: Nähe – Verbundenheit und Geborgenheit. Diese Gefühle sind es doch, die wir alle gemeinsam haben und um die es uns auch heute besonders gehen muss – auch wenn wir vielleicht ganz eigene Traditionen am 1. August haben.  

«Traditionen verbinden – sie schaffen Nähe und Geborgenheit»

– das ist heute nicht nur das Motto hier im Murhof (Jung und Alt, alle gemeinsam in St. Urban), sondern mir ein persönliches Anliegen. Traditionen geben Halt – und das ist gerade in unsicheren Zeiten und ja, wir leben in solchen, wichtig!

Als ich diese Rede vorbereitete, wurde mir erneut bewusst: «Traditionen verbinden und geben Geborgenheit»

Das klingt so selbstverständlich. Und doch – in einer Welt wie der heutigen, in der vieles aus den Fugen geraten ist, in der Kriege, Krisen und grosse Unsicherheit unseren Alltagprägen – sehnen wir uns nach Halt. Nach Orientierung.

Auch in ganz persönlichen Momenten, in denen wir Ängste oder Herausforderungen spüren, sind es oft die vertrauten Rituale und Traditionen, die uns auffangen.

Traditionen sind wie ein Zuhause. Sie geben uns Sicherheit, wenn es draussen stürmt. Sie erinnern uns daran, wer wir sind, woher wir kommen – und was uns trägt. Traditionen sind mehr als nur Werte. Sie sind ein Fundament. Für uns als Einzelne – und für uns als Gesellschaft. Und sie verbinden Generationen. So wie heute – hier in diesem Raum. Und das, ganz ehrlich, berührt mich besonders.

Mit der Erinnerung an eine Ihrer schönsten 1.August-Feiern möchte ich Ihnen heute ein gutes Gefühl schenken – und Sie daran erinnern: Diese Erinnerung können Sie jederzeit hervorholen. Nicht nur heute, am Nationalfeiertag, sondern auch dann, wenn Sie von Sorgen oder unsicheren Gedanken heimgesucht werden.

Ja – die Welt ist rauer geworden. Es wird gepoltert, gehetzt, verunsichert. Und plötzlich wird einem schmerzlich bewusst: Freiheit, Demokratie, das Recht, seine Meinung frei zu sagen, sich sicher zu fühlen – all das ist nicht selbstverständlich. Manchmal schwinden diese Kräfte und gerade dann brauchen wir Halt und Menschen, die für unserer Werte mit uns einstehen!

Der 1. August erinnert uns daran, was die Schweiz stark macht:

  • Keine lauten Parolen – sondern kluge Kompromisse
  • Kein Gegeneinander – sondern ein Miteinander
  • Keine Alleingänge – sondern Allianzen
  • Und ja: ein Hauch Pioniergeist, getragen von stiller Bescheidenheit

Das macht die Schweiz aus, und diese Werte müssen wir gemeinsam hochhalten! Sie machen uns aus!

Auch wir hier heute wissen genau, was Gemeinschaft bedeutet: Jung und Alt, Stadt und Land – alle gemeinsam an diesem Fest. (Und ihr habt sogar eine Politikerin und eine Städterin eingeladen – das nenne ich mutig / gelebte Gemeinschaft! ;-))

Ich habe Ihnen vorhin erzählt, dass heute auch der Geburtstag meiner Freundin ist. Darum zünde ich jetzt ein Kerzli auf einer 1.August-Wegge an – für sie und für die Schweiz.

Liebe Anwesende, feiern wir gemeinsam die Schweiz. Und feiern wir unsere Traditionen. Denn sie schaffen Verbindung und Geborgenheit! Feiern wir unsere Heimat, gegründet auf Freiheit, getragen von Verantwortung und Solidarität. Möge dieser Geist und die Traditionen uns auchin Zukunft leiten und Halt geben!  Denn genau das brauchen wir! Ich möchte mit einem Dank abschliessen:

Ich danke all jenen, die Tag für Tag sich dafür und für das gemeinsames Zusammenleben einsetzen. Besonders danke ich denen, die sich in Vereinen, in der Pflege und Betreuung und im Ehrenamt / freiwillig engagieren. Sie – mit uns hier allen gemeinsam – sind das Rückgrat unserer Schweiz. Sie geben Ihr Herz, Ihre Zeit und Ihre Kraft – Danke!

Einen wunderschönen 1. August – und von Herzen: Happy Birthday, Schweiz!

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‍Hinweis: Diese Rede hat Karin Stadelmann am 1. August 2025 im Pflegeheim Murhof, St.Urban, gehalten.

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